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Ab in den Urlaub der Zukunft.

Urlaub in der nahen Zukunft? Wenn die Art wie wir arbeiten sich verändert, verändert sich dann auch die Art wie wir Urlaub machen?

Wir reden ja gerne von der Arbeit und dass diese sich jetzt agil im Sinne von New-Work verändern wird – transformieren gar! Wir reden dabei selten über die Art wie wir Urlaub in der Zukunft definieren!

Agiler Urlaub? New-Holliday? Warum eigentlich nicht? Schon bei der Arbeit merken wir, dass es weniger um die „Zeit“ geht, die wir bei der Arbeit verbringen, als dass die „Art“ unserer Arbeit uns anstrengt oder sogar entspannt. Das hängt mit dem menschlichen Phänomen zusammen, dass wir unsere Fähigkeiten auch umsetzen wollen. 1978 konnten wir noch rund 50-60% unserer Fähigkeiten im Job ausleben – heute, 2024, sind es nurmehr rund 32-44%. Oft geht es heute weniger um das optimale Produkt auf das wir stolz sein können, sondern um das optimale Ergebnis. Das bringt in der Regel nur der Unternehmung etwas, aber nicht dem einzelnen Mitarbeiter. Umso weniger Fähigkeiten wir bei der Arbeit ausleben können, desto mehr Hobbys suchen wir uns und umso aktiver gestalten wir unseren Urlaub. 

Die neue Art von Urlaub

Noch etwas anderes kommt hinzu. Dank neuer technologischer Möglichkeiten werden wir zunehmend die Arbeit in unser Leben integrieren, statt unser Leben um die Arbeit herum zu bauen. Aufgrund des heute schon hohen Fachkräftemangels werden wir zunehmend die Fähigkeiten der Menschen nutzen und das was sie nicht so gut können oder ihnen lästig ist, von beispielsweise KI übernehmen lassen. Der oben beschriebene Trend wird sich also in einigen Bereichen auch umkehren.

Für die Art wie wir in Zukunft Urlaub machen, werden aber beide Stränge zusammen laufen. 

Zum einen werden wir anhand von Daten viel besser einschätzen wann wir Urlaub brauchen. Dabei werden wir zunehmend verschiedene Arten von Urlaub machen. So wie wir unsere Fähigkeiten optimal bei der Arbeit einsetzen, so werden wir optimal entscheiden, ob wir einen aktiven, einen inspirativen, einen erholsamen oder einen Urlaub machen, bei dem wir ganz gezielt ein, zwei Stunden am Tag arbeiten – weil wir durch diese „Intervall-Urlaube neue Eindrücke“ mit unseren Fähigkeiten bei der Arbeit optimal verheiraten können. Solche Urlaube werden zunehmend länger werden, denn immer mehr Unternehmen werden entdecken, dass diese von neuen Eindrücken inspirierten Entwicklungen verschiedener Projekte, einen deutlich höheren Innovationsstatus haben, als das reine Arbeiten im Büro.

Dazu passt gut, dass sich aufgrund der digitalen neuen Möglichkeiten immer mehr kleine Regionen individuell entwickeln können. Denn durch neue Produktionsmaschinen und Geschäftsmodelle kann in vielen Kommunen weltweit wieder eine neue lokale Wertschöpfung stattfinden. Oft wird man hier auch schnell erkennen, dass der Austausch mit anderen Menschen, die länger hier sind und sich teilweise auch integrieren, ebenfalls in diese Richtung einen großen Innovationsschub leisten wird.

Neue Konzepte der Urlaubsregionen
Urlaub wird also in vielen Bereichen, ähnlich wie früher, also wieder eine wirkliche Entdeckungsreise von Land und Leuten. Viele Regionen werden dabei ihre Urlaubsgebiete umstrukturieren. Denn die Abhängigkeit allein vom Tourismus sorgt zunehmend für Schwierigkeiten. Nicht nur Amsterdam sind es zu viele Touristen, auch an vielen Küsten will man den Tourismus und die damit verbundenen Einschränkungen für die nachhaltige Entwicklung sozialer wie auch Umwelt-Strukturen vor Ort nicht mehr hinnehmen. 

Nachhaltigkeit ist dabei natürlich ein Thema. Aber es geht nicht mehr nur um die Vermeidung von Umweltschäden, sondern zunehmend um den langfristigen strukturellen Aufbau von Regionen auf der einen Seite und einem sozialen Austausch mit der Welt auf der anderen Seite. Urlaub bekommt damit eine neue Art gesellschaftlich-wirtschaftlicher Tiefe.

Dabei geht es auch darum nicht mehr nur in der Hochsaison, sondern das ganze Jahr über Menschen in angenehmer Art und Weise mit dem Urlaubsort zu verbinden und sich gegenseitig zu inspirieren. Dazu passt, dass sich Schulkonzepte zunehmend ändern werden. Das gemeinschaftliche Lernen steht nach wie vor an oberer Stelle, aber die Inspiration auch außerhalb der Schule, wird ebenfalls einen zunehmend wachsenden Aspekt ausmachen. In ersten Schulen reden wir daher schon von „Lerncation“- hierbei gilt es, ähnlich wie oben, dass Schüler:innen sich zu bestimmten Themen gezielt auch in anderen Regionen und Ländern inspirieren lassen. Zudem hat man sehr deutlich gemessen, dass ein globaler Austausch mit anderen Menschen das Demokratie- und Gesellschaftserlebnis verbessert.

Und wie werden wir reisen?

Ob wir noch reisen dürfen – aus Nachhaltigkeitsgründen – ist grundsätzlich die falsche Frage. Wir müssen! Denn je mehr wir uns austauschen, desto besser für die kurz- wie langfristigen Beziehungen zu anderen Teilen der Welt. Urlaub hat also, und das kann man bereits heute messen, in gesunder touristischer Form, bereits heute eine Gesellschaft prägende Funktion.

Wir müssen teils nur die Antriebsarten ändern. Das gilt für das Fliegen, das Auto, aber auch den Busverkehr. Der ist übrigens besonders spannend, da sich hier sehr leicht Skalierungen erzielen lassen in direktem Bezug zur Nachhaltigkeit – bei gleichzeitig recht individueller und für den Tourismus gesunde Reisegestaltung: Busse kommen überall hin, können sehr gut mit umweltverträglichen Antriebsarten ausgestattet werden und sind in der Routenführung sogar anpassbar. Viele Menschen, die nicht mit dem Auto reisen wollen – auch vor Ort nicht – werden hier einen zunehmenden Ersatz suchen – weit außerhalb von billigen Pauschalbusreisen. Der Bus wird eher ein flexibel per App steuerbares Medium vor Ort sein. Eine Mischung aus Reise- und lokaler Businfrastruktur wird entstehen.

Direkt vor Ort wird das Fahrrad und kleine Elektromobile das Rennen machen. Damit ist man für Distanzen zwischen 5 und 50km bestens ausgestattet und flexibel. In die nächste Region dann doch lieber wieder mit dem Bus oder der Bahn. Der Bus bietet allerdings die Möglichkeit gerade für bisher abgeschnittene Regionen neue Möglichkeiten zu entwickeln. Dabei über den gesunden und fröhlichen Tourismus zunehmend auch langfristige soziale und wirtschaftliche Strukturen aufzubauen. 

Und was ist mit dem Pauschaltourismus?

Klar wird es den weiterhin geben: Menschen die einfach „Strand“ rufen und sich um nichts kümmern wollen. Ist das schlimm? Nein, denn auch hier werden neue Möglichkeiten Einzug halten. Pauschale Orte werden zunehmend in authentische Umgebungen integriert. Man wird, bis auf wenige Ausnahmen, auch hier versuchen den reinen Tourismus in ein das ganze Jahr über funktionierendes gesellschaftlich-wirtschaftliches System umzugestalten. Dan neuer Möglichkeiten bei Arbeits- und Lebenskonzepten wird das in vielen Fällen gelingen.

Fazit

Urlaub wird neue Dimensionen bekommen. Er wird sich mehr über das Jahr verteilen, teilweise länger werden, dafür aber mit Elementen die uns für unsere Arbeit inspirieren gestaltet sein. Das gilt auch für die Bildung, wo übrigens auch Integrationen und direkter Austausch vor Ort stattfinden wird. Da wird Social-Media dann endlich mal zu was nutze. Wir werden verschiedene Verkehrsmittel nutzen, Busse können dabei ein spannendes neues Modell der lokalen und überregionalen Anbindung von Regionen sein. Urlaub ist zukünftig nicht mehr alleine ein touristischer Wirtschaftsfaktor für die Region, sondern hilft durch Austausch und neue Geschäftsmodelle die im Zeitalter der Digitalität jetzt möglich werden (waren sie in der Industrialisierung tatsächlich nicht) langfristig Regionen zu entwickeln und zu einem nachhaltigen Verständnis von Umwelt, Demokratie und Gesellschaft beizutragen.

Herzlich willkommen in Ihrem Urlaub der Zukunft.

Und wenn Sie mal Lust auf einen Urlaub in der Zukunft haben, kontaktieren Sie mich einfach unter: anfragen@maxthinius.de