Was ist eigentlich ein Futurologe?
Futurologen sind keine Zukunftsforscher! Zukunftsforscher versuchen anhand von Zahlen, Daten und mit Hilfe von Modellen, Zukunft vorherzusagen.
Futurologen kommen aus der Praxis und sie beziehen deutlich mehr Parameter in ihre Überlegungen ein. Sie schauen welche Geschichten die Entwicklungen in der Vergangenheit getragen haben und warum. Sie gleichen das ab mit der aktuellen Kultur von Gesellschaften und geopolitischen Entwicklungen – und sie analysieren „Möglichkeiten“ statt Wahrscheinlichkeiten. Sprich: sie schauen wie man aktiv Zukunft gestalten kann, welche Technologien dazu vorliegen, welche sinnvollen Lösungen und Strukturen sich in einem Umfeld bereits bilden und welche systemischen Zusammenhänge wir gestalten müssen, damit sich daraus eine positive Wirtschafts- und Lebensqualität entwickeln kann.
Man nennt das auch einen hermeneutischen Ansatz.
Für alle die tiefer einsteigen mögen: hier die etwas wissenschaftlichere Grundidee einer futurologischen Arbeitsweise: Hermeneutische Zukunftsforschung – Zukunft als interpretierbare Bedeutungsebene
1. Max Grundidee
Die klassische Zukunftsforschung arbeitet häufig mit Datenmodellen, Trends und Prognosen. Doch Zukunft ist nicht nur ein lineares Fortschreiben von Daten, sondern entsteht aus kulturellen, sozialen und psychologischen Bedeutungszusammenhängen (sogenannten Narrativen – oder Geschichten). Die hermeneutische Zukunftsforschung setzt genau hier an: Sie interpretiert Zukunft als ein narratives Feld, das durch Geschichte, Werte, Symbole und gesellschaftliche Diskurse, gepaart mit aktuellen Möglichkeiten geformt wird.
2. Prinzipien der hermeneutischen Zukunftsforschung
- Zukunft als Narrativ: Zukunft ist nicht nur eine Ansammlung von Fakten, sondern ein narratives Gewebe aus Ideen, Vorstellungen, gesellschaftlicher Kultur und menschlichen Erwartungen.
- Bedeutung statt Berechnung: Zukunft wird nicht vorhergesagt, sondern gedeutet – durch die Analyse von Gegenwart, Mythen, Metaphern, Geschichten und kulturellen Mustern – und deren möglicher Transformation in die Zukunft.
- Zirkularität des Verstehens: Analog zum hermeneutischen Zirkel bedeutet Zukunftsforschung, dass wir nur verstehen können, wohin wir gehen, wenn wir erkennen, woher wir kommen – gleichfalls aber definieren wohin wir wollen und welche Möglichkeiten bestehen.
- Wirkungsgeschichte: Jedes Zukunftsbild steht in einer Traditions- und gleichzeitigen Zukunftslinie – z. B. in Fortschrittsmythen, utopischen oder dystopischen Erzählungen, wie auch technologischen Entwicklungen und ihrer Fortschreibung in möglichen kulturellen Integrationen in die verschiedenen Bereiche des gesellschaftlichen Alltags.
- Interpretation als Gestaltungsmittel: Wer Zukunft versteht, kann sie durch Narrative aktiv mitgestalten indem er Narrative gemeinsam mit Technologie und individuellen Möglichkeiten paart und systemische Umsetzungen motiviert.
3. Methodik – Wie erforscht Max Zukunft in hermeneutischer Wissenschaft?
- Narrative & Diskurse analysieren:
- Welche Zukunftsbegriffe dominieren die öffentliche Debatte (z. B. Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, Post-Wachstum, Deindustrialisierung, Datenhoheiten etc.)?
- Welche Narrative werden reproduziert?
- Welche Narrative lassen sich mit Hilfe individueller und allgemeiner Möglichkeiten entwickeln?
- Gibt es wiederkehrende Muster, Mythen oder individuelle (oft auch unbewußte) Möglichkeiten?
- Historische und gegenwärtige Tiefenanalyse:
- Welche Vergangenheitsdeutungen prägen die Zukunftsvorstellungen?
- Welche gegenwärtigen Narrative beruhen darauf – wie werden sie in verschiedenen Bereichen oder kulturellen Zusammenhängen gedeutet?
- Gibt es zyklische Entwicklungen oder wiederkehrende Paradigmen?
- Symbolische Bedeutungen entschlüsseln:
- Welche Symbole stehen für Zukunft? (Raumschiff vs. Baumhaus, Roboter vs. Menschlichkeit)
- Wie sind aktuelle Technologien und gesellschaftliche (wirtschaftliche, politische etc.) Strukturen kulturell einzuordnen?
- Welche Entwicklungsfähigkeit liegt den einzelnen Parametern zugrunde?
- Wie beeinflussen diese Symbole unsere Vorstellungen und Handlungen – in der Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft?
- Interaktive Zukunftsinterpretation:
- Workshops oder Diskursformate, in denen Menschen aktiv ihre Zukunftsdeutungen reflektieren und weiterentwickeln.
- Arbeit mit Storytelling-Methoden, um alternative Zukünfte durch Narrative greifbar zu machen.
4. Anwendungsmöglichkeiten
- Unternehmen & Organisationen: Zukunftsvisionen nicht nur als Strategien, sondern als kulturelle Narrative entwickeln – und über breite Integrationsvernetzung zwischen Mitarbeitern und unternehmerischem Umfeld aktivieren.
- Stadt- & Regionalentwicklung: Historische Identität mit Zukunftsinterpretationen verbinden und aus den aktuellen Möglichkeiten neue Strukturen und Modelle für Lebens- und Wirtschaftsqualität in allen kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, religiösen etc. Belangen erwirken.
- Gesellschaftliche Transformationserlebnisse: Wie kann Transformation erlebbar und selbstgestaltend werden? Welche Narrative, Technologien und individuellen Möglichkeiten müssen zugrunde liegen, damit Transformation „stattfindet“ und nicht künstlich und mit viel Energie angeschoben werden muss? Welche Geschichten erzählen wir uns über Wandel – und welche könnten wir neu erzählen?
5. Ein Beispiel – Zukunft hermeneutisch betrachtet
Nehmen wir das Thema Künstliche Intelligenz.
- Datenmodell-getriebene Zukunftsforschung fragt: Wie wird KI die Wirtschaft beeinflussen? Welche Berufe verschwinden?
- Hermeneutische Zukunftsforschung fragt: Welche Mythen liegen hinter der KI-Debatte? Ist es die alte Idee vom „Diener, der zur Bedrohung wird“ (Frankenstein)? Oder das utopische Bild der absoluten Effizienz (Rationalismus der Aufklärung)? Wie lässt sich unsere Kultur, Lebens- und Wirtschaftsqualität mit Hilfe der neuen Technologie gestalten und welche Werte müssen ihr zugrunde liegen, damit dieser Prozess autoindikativ umgesetzt wird?
Durch diesen Zugang wird deutlich: Unsere Zukunftsvorstellungen sind keine neutralen Prognosen, sondern kulturell geformte Erzählungen. Und genau hier liegt der Ansatzpunkt für eine bewusste Zukunftsgestaltung durch Interpretation und Narrative.
Und genau das tut ein Futurologe!
Sag die Wahrheit Futurologe – im SWR-Fernsehen.
Und wer eine ganz besonders fröhliche Interpretation des Unterschiedes zwischen Futurologe und Zukunftsforscher haben mag, der schaut einfach mal Fernsehen: in diesem Fall das Dritte Programm des SWR – in der Unterhaltungsshow: Sag die Wahrheit!
Anfragen zu Vorträgen, Szenarien bitte via:
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Referenzen Max Thinius
Wirtschaft: Allianz, AktivBo, Apollo Optiker, Apotheker-Verband, AOK, Axel Springer, BauerVerlag, BerlinHyp, BioCompany, BioFach Nürnberg, BPD Immobilien, Burda, Carestone Immobilien, Chupa-Chups, Coca-Cola, Covestro, Christ Juweliere, Dematic, Diageo, Deutsche Bahn, Deutsche Leasing, Deutsche Post, Deutsche Sparkassen Vereinigung, Deutsche Telekom, Deilmann Gruppe, Douglas Holding, Dow, Draeger, European Sperm Bank, Feldhoff & Cie, Finance Forum Liechtenstein, Flowers-Hotels, FoodActive, Heineken, Fleuroselect, GASAG, Garbe Immobilien, HDI, IBM, ITB Berlin, Juniper, Kirchhoff-Gruppe, Landesbank Baden-Württemberg LBB, Lavazza Europe, Lufthansa, MAMA AG, Microsoft, McKinsey, Mercedes Benz, Merck Pharma, MLP, Messe Köln, Messe Nürnberg, Müller-Milch, Nonconform, Noweda, Österreichischer Handelsverband, ODDO BHF, Ottakringer, Pantera Immobilien, PPG, PWC, Quantrefy, Regal Verlag, Salzgitter AG, Seidl PR, Serviceplan, Roland Berger, STEAG, Sparkassen-Gruppe, Spoga+Gafa Messe Köln, Thomas Henry, Togal-Werk-AG, Unilever, Union Investment, Vattenfall, V.E.R.D.I., Voeslauer, Volks- und Raiffeisenbanken, Volkswagen.
Politik: Berliner Senat, Bundesministerium für Wirtschaft, Land Baden-Württemberg, Bundesministerium für Ernährung und Lebensmittel, Bundesministerium für Arbeit, BDA – Bundesverband der Arbeitgeber, Bitkom, Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), CDU, Deutscher Bauernverband, FDP, Forum nachhaltige Geldanlagen, Region Fresach, Gesellschaft für Marketing der deutschen Arbeitgeber GDA, IHK Arnsberg, IHK Lübeck, Stadt Iserlohn, Land Liechtenstein, Stadt Kassel, Stadt Kiel, KGSt, Mannheim Innomake, Österreichischer Handelsverband, Stadt Paderborn, Stadt Ravensburg, Land Schleswig-Holstein, Land NRW, Stadt Mannheim, UVWM – Unternehmensverband Westfalen Mitte, Konzernrepräsentanz der Deutschen Post, VFI – Verband der Fertigwarenimporteure, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung.
Institutionen: Bioterra CH, Campus Symposium, StBiBa – Stiftung Bildung in Bayern, Schule im Aufbruch, Rock it Biz – Stiftungsgesellschaft für Unternehmertum, Deutsche Umweltstiftung, Earthrise Foundation, Element-i, Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V. GGS, Verein der Hochschulkanzler, IMK – Institut für Marketing und Kommunikation, Industrieverband Garten IVG, Freie Universität Berlin, Life-Stiftung Hamburg, Nordostdeutsche Sparkassen-Akademie NOSA, Plattform Ländliche Räume, Fachhochschule Südwestfalen, Smart Country Convention, Universität St. Gallen, Südwestfalen Agentur, Die Tafel Deutschland e.V., Miami Ad School, Die Stadtretter, Wirtschaftsförderung Brandenburg, Wirtschaftsförderung Düsseldorf, Mitglied im Rat der Gesellschaft, Wunderkammer der Zukunft Lüdenscheid.
Stimmen zu Max Vorträgen
“Genau das brauchen wir jetzt.”
Maja Göpel, Generalsekretärin Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung
“Das war der beste, umfassendste und verständlichste Vortrag den ich zum Thema Zukunft je gehört habe.”
Dr. Luling Lo / Uni Bremen, Lehrstuhl Logistik
“Er ist einer von Deutschlands bekanntesten Futurologen.”
BILD online
„Ziemlich coole Performance gestern – Merci!”
Ute Welty / Moderatorin, Journalistin
“Endlich mal ein fundierter und positiver Beitrag zum Thema Digitalisierung und Zukunft.”
Petra Ohlmeyer / Wesco
“Super Vortrag!”
Uwe Riechel / Regional Director Fashion Europe bei Hellmann Worldwide Logistics
“Das reicht von Begeisterung bis Euphorie!”
Dr. Michael Arretz / VFI – Verband der Fertigwarenimporteure
“Vielen Dank – Ihr Vortrag gibt mir ein gutes Gefühl für die Zukunft.”
Hans Martin Pleiss / ABN AMRO
“Ihr Vortrag hat mir im positiven Sinne sehr viel zu denken gegeben.”
Jens Kaß / Geschäftsführer C. Mackprang jr. GmbH & CO. KG
“Das ist jedes Mal wieder beeindruckend zuzuhören!”
Julia Miosga / Bitkom