Themen

Mehr Hipster für die Zukunft!

Wenn wir heute über Digitalisierung reden, dann vor allen Dingen über Technik. Viel ist gerade von künstlicher Intelligenz die Rede. Davor war es Blockchain. Der 3D Drucker ist schon etwas länger durch. Dafür positionieren sich Algorithmen, die eigentlich überall im Digitalen vorkommen, gerade neu. Niemand redet über Hipster!

Dabei sind gerade Hipster wie einst die Hippies die Treiber des Wandels. Ganz nonkonformistisch zeigen Sie uns wie es anders geht. Sie bringen uns in die Zukunft. Sie probieren aus, nehmen keine Rücksicht auf bestehende Strukturen. Egal ob mit Bart oder ohne – und ja, sie haben den Kaffee neu erfunden (Sie wissen schon, etwas saurer, aromareicher, handbrew und nicht ganz so heiß, dafür garantiert von nachhaltigen Plantagen). Und genau deshalb brauchen wie sie! Um digitale „Lösungen“ in unsere Gesellschaft zu bringen, die zu den neuen Strukturen passen, die durch Digitalisierung möglich werden. Denn die Hipster machen aus Technologie, Lösungen. Anwendungen, die wir Menschen brauchen (oder manchmal auch nicht), die aber in jedem Fall greifbar sind – sie sind die Hippies der Neuzeit, nur anders, digitaler, von leicht anderen Werten getrieben, im Kern aber mit dem Wunsch losgezogen für mehr und neue Lebensqualität zu sorgen.

Ein Bier auf die digitale Zukunft

So werden aus Social Media und neuen Logistik-Konzepten, Craft-Bier-Brauereien. Ja richtig! Ohne die digitalen Verbreitungsmöglichkeiten und ohne die logistische Umgehung des Großhandels, der sie niemals gelistet hätte, würde es viele Bier-Start-Ups nicht geben. Und übrigens auch nicht ohne die Nutzung von künstlicher Intelligenz und Algorithmen, mit denen die Kolleginnen und Kollegen Hipster sämtliche Prozesse der Herstellung, Logistik und internationalem Austausch optimieren und damit eine Kosteneffizienz erreichen wie einst die Industrie mit riesigen Anlagen – und nicht bloß mit einem kleinen Braukessel im Hinterhof. Dabei gleich noch mit höherer Qualität und einem internationalen Netzwerk an befreundeten Craft-Bierern – Crowd-Beering sozusagen.

Ja liebe Leser, es geht um Digitalisierung, nicht um Bier. Aber gutes Bier ist dank guter Digitalisierung wieder möglich. Und es breitet sich aus, dass wir bald 20% Marktanteil international in wesentlichen Biermärkten haben werden. Vor fünf Jahren gab es das noch gar nicht. Und genau das müssen wir lernen: Lösungen, nicht Technologie bringen uns in der Gesellschaft und in Sachen Lebensqualität weiter. Und das machen die Hipster uns vor. Weil sie nichts akzeptieren was es schon gibt, weil sie Nonkonformismus als oberste Lebensmaxime führen und weil sie ausprobieren. Sie spielen mit der Digitalisierung. Und wenn dabei gutes Bier raus kommt, super!

Das gleich Spiel haben sie übrigens auch schon mit Kaffee gemacht. Und mit Burgern. In den meisten Städten gibt es heute Burger-Maps. Landkarten für den hochgenußvollen Burgerverzehr, nix mehr mit Standard-Platt plus Käse. Auch hier geht die Qualität zu dem Preis mit den Zutaten und der Bekanntheit, nur im digitalen Umfeld.

Hipster können auch „neue Städte“ und „neue gesellschaftliche Formen“!

So denken sie übrigens auch neue Städte. Gut, sie fangen mit Dörfern an. Co-Dörfern. Oder auch Co-Living. Sie probieren neue Formen des Miteinanders aus, revolutionieren die Kultur unserer Gesellschaft. Alles nur möglich mit digitalen Strukturen im Hintergrund. In Kopenhagen gibt es inzwischen große Wohnkomplexe in denen Menschen dank künstlicher Intelligenz zu einer optimalen Nachbarschaft zusammengeführt werden. Idee ist: in Städten überhaupt mal wieder eine funktionierende Nachbarschaft zu erzeugen. Das gibt es nämlich kaum noch, da Städte nicht für Menschen sondern für Autos gebaut sind. Und jetzt wieder für Menschen. Weil Hipster auf die Hinterbeine gehen und sagen: so will ich das nicht mehr. Jetzt will ich das anders. Weil es geht. Und weil es einfach umzusetzen ist.

Effekt in diesen neuen Nachbarschaften wird nicht nur sein, dass sie überhaupt wieder existiert. Es wird sich für alle mehr Lebensqualität bieten. Man versteht sich besser, passt wieder aufeinander auf, hilft einander, hat Interesse am Anderen, kennt sich. Die Kriminalitätsraten werden sinken, Pakete werden problemlos angenommen und wenn keine Hühnerbrühe mehr im Haus ist, kann man ja mal beim Nachbarn fragen. Klar, gibt es „noch“. Ist aber, gerade in Städten, immer seltener. Deshalb denken die Hipster die ja auch neu. Und die Dörfer übrigens. Denn viele Hipster stellen sich auch die grundsätzliche Frage: warum sollte ich den Studien der Vergangenheit gehorchen und, wie dort angegeben, in der Stadt wohnen wollen? Muss ich doch gar nicht. Geht doch auch (auch, noch nicht immer und überall) auf dem Land. Also los und was Neues ausprobieren. Dank Digitalisierung ist das möglich.

„Kein Respekt“ ist doch eine gute Lösung

So ändert sich unsere Gesellschaft also vorne und hinten, weil Hipster alles mögliche im Alltag ausprobieren. Sie haben keinen Respekt vor Technologie. Entweder sie nutzt ihnen oder sie werfen sie weg. Sie sind auch keine Technik-Süchtigen, nicht einmal Social-Media süchtig. Sie haben für sich vielfach erkannt wann sie nutzt und wann nicht.

Wir „Normalos“ sind da übrigens weit hinten an. Vor allem, weil wir nicht so unverschämt offen mit der ganzen Technik experimentieren. Wir horchen noch auf, wenn von künstlicher Intelligenz die Rede ist, wissend, dass es diese eigentlich noch gar nicht gibt. Wir denken wir müssen Blockchain verstehen, statt einfach nur das Wachstum des Hopfens für unser Craft-Bier besser regulieren zu können. Wir denken noch gar nicht in Lösungen. Sollten wir aber.

Vom Hipster zu Gentlewomen and -men

Aber okay: es ist nicht nur der Hipster alleine. Nonkonformismus ist eine tolle Sache für den Wandel, irgendwann müssen aber auch wieder neue Strukturen geschaffen werden, die auch weniger experimentierfreudige Mitmenschen einbeziehen. Und da kommen wir zu den Gentlewomen and -men. Sie bauen neue Strukturen auf. Auf dem, was die Hipster zuvor zerstört und neu definiert haben. Übrigens, und deshalb nennen wir diese Kategorie Menschen Gentlewomen and – men, bitte auf eine mitmenschliche von hoher Ethik geprägte Art, die ein möglichst breites soziales Spektrum umfasst. Viele Hipster werden übrigens zu Gentlewomen and -men. Das war auch bei den Hippies so. Vielen hat man vorgeworfen ihre Überzeugung über Board geworfen zu haben. Dabei haben sie sich menschlich nur weiterentwickelt und für sich erkannt, dass eine Gesellschaft auch Formen braucht und möglichst alle Menschen einbezogen werden müssen. Den Hipster, wenn man ihnen was ankreiden will, denken zuallererst an die eigene Umgebung … was andererseits aber wichtig ist, damit die kompromisslose und schnelle Umsetzung neuer Ideen gelingt.

Aber wie auch immer: zunächst einmal sollten wir mehr auf die Hipster hören und ihrem Esprit in Sachen „einfach mal machen mit dem digitalen Zeugs“ viele Beispiele folgen lassen. Hören wir auf Respekt vor Digitalem und neuer Technologie zu haben. Spielen wir einfach damit. Wie Hipster (oder wie Kinder, falls Sie partout kein Hipster sein wollen). Und dann nutzen wir unsere Potenziale zur Entwicklung neuer gesellschaftlicher Exzellenz und werden zu Gentlewomen and -men und ziehen das durch. Damit haben wir die Chance eine Gesellschaft aufzubauen, die nicht nur von Technologie und wirtschaftlichen Einflüssen geprägt ist, sondern die möglichst eine Gesellschaft für mehr Lebensqualität wird. Und das wäre doch toll: wenn Digitalisierung als Begriff nicht mehr für den erklärten technologischen Wahnsinn, sondern für Lebensqualität stehen würde. Dann hätten wir doch gleich alle viel mehr Spaß und würden der gesamten Zukunft positiv ins Auge blicken.

Der nonkonforme Podcast – für Hipster und Gentlewomen and -men!

Und wer jetzt noch etwas „hören“ mag zum Thema, dem empfehle ich den wundervollen Podcast von Helena Stelzer und Lotti Cobler: Springender Punkt, der WBS Akademie. Die Zwei haben mit mir sehr kurzweilig über das Thema gesprochen. Kann ich nur empfehlen!

Zum Springenden Punkt – von Helena Stelzer und Lotti Cobler / WBS Akademie

Direkt zum Podcast geht es auf allen relevanten Plattformen. Hier exemplarisch der Link zu Spotify!

Anfragen an Max bitte direkt an welcome@maxthinius.de

Helena Stelzer, Max Thinius, Lotti Cobler – Podcast „Springender Punkt„ der WBS Akademie

This post is also available in: Englisch