Vortrags-Show

Bestehende Machtgefüge behindern die Digitalisierung

So wie wir die Macht im Moment in der Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, verteilt haben, behindert sie die Digitalisierung.

Klar, keiner gibt gerne Macht auf – aber mal ehrlich: wir können nicht ein bisschen hier und da digital machen und alles andere bleibt wie es ist. Wir stehen vor 80% neuem Alltag! Digitalisierung ist nicht ein bisschen Kosmetik und dann kommt eine wirtschaftliche oder politische Struktur, ein Währungssystem oder ein Lobbyist um die Ecke und sagt auch noch was. Um die Möglichkeiten von Digitalisierung zur positiven Gestaltung unserer Gesellschaft und Lebensqualität nutzen zu können, müssen wir komplett und konsequent neu denken. Neu!!! 

Wir müssen uns von bestehenden Machtgefügen lösen.

Das heißt auch, dass wir bestehende Machtverhältnisse aufgeben müssen. Denn tun wir das nicht, rebellieren die Menschen allüberall. Weil die sind nämlich nicht doof. Die spüren, dass sich was ändert, bereits etwas anders geworden ist und noch viel mehr Neues um die Ecke kommt. Und die spüren auch, wenn man diesem Neuen keinen Raum gibt und ihnen die Möglichkeiten nicht offeriert, weil man Macht behalten will. Nicht falsch verstehen: das ist jetzt kein Grundsatz-Bashing, denn auf der anderen Seite ist eine stabile und langfristig ausgerichtete Demokratie sehr wertvoll. Aber im Moment geben wir auf Basis unseres industriellen Systems Einzelnen die Möglichkeit Digitalisierung für sich zu monetarisieren und Machtstrukturen aufzubauen. Dabei kann das Digitale eigentlich zu einer neuen Form der Demokratie führen.

Wir müssen anders denken lernen – digital statt industriell-analog!

Hier nur ein Beispiel: würden jeder Menschen seinen eigenen digitalen Algorithmus besitzen, sich selbst seit seiner Geburt beobachten. Und ja, den kann er sicher speichern. Diesen Algorithmus würde er nutzen wenn er einkaufen geht, seine Rentenversicherung abschließt. So wie er das in der analogen Welt Jahrtausende lang gemacht hat. Die Überlegungen die wir uns immer machen, sind nichts anderes. Nur dass wir, aufgrund der vielfältigen neuen Möglichkeiten, das alleine in unserem Kopf nicht mehr schaffen und digitale Hilfe brauchen. Aber bitte eigene und nicht unsere Algorithmen vermischt mit denen von Konzernen, die einen Plan dahinter haben, den wir nicht kennen … okay, meist dient er der konzerneigenen Wertschöpfung. Auch hier wieder: die Konzerne an die wir alle denken sind nicht an sich böse. Sie sind nur ausstaffiert mit Möglichkeiten, die sie nutzen. Und in vielen Fällen schaffen sie ja auch einen Mehrwert. Aber wie größer könnte der Mehrwert für die Gesellschaft sein, wenn wir autarker mit unseren eigenen Daten umgehen könnten. Bestimmen könnten wer was sieht. Doch, das geht: wir haben gelernt wie man einen Lohnsteuerjahresausgleich macht, dagegen ist das mit den Daten 1.000 Mal einfacher. Das kriegt jeder hin.

Wenn jedem Menschen seine eigenen Daten gehören würden.

Dazu kommt noch: wenn meine Daten mir gehören, dann kann ich sie verkaufen. Sprich: ich produziere nicht mehr den ganzen Tag kostenfrei Daten, die andere monetarisieren können. Stellen wir uns doch mal vor Unternehmen haben dann Interesse an Daten von Erziehenden, die zuhause sind. Vielleicht kann auf diese Weise, diese gesellschaftlich wertvolle Tätigkeit, endlich einmal entlohnt werden. Daten könnte jeder produzieren in seinem Alltag – und zwar auch sehr spezielle, da die heutigen Daten zwar “viele” sind, aber der Spezialisierungsgrad lässt noch zu Wünschen übrig um viele Bereiche gezielt weiterzuentwickeln (wie ein neues Gesundheitssystem zum Beispiel). Das wäre auch eine neue Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen herum. Vielleicht würden Menschen ja auch Daten für unsere Regierung generieren, um Gesetze zu optimieren, Gleichheit zu schaffen, weniger krank zu sein, wirtschaftliche Schwankungen zu erkennen.

Ja, ich weiß, das sind sehr positive Gedanken. Ich bin Futurologe, ich darf das. Denn wenn wir keine Idee von positiven Möglichkeiten von Digitalisierung der Gesellschaft bekommen, wie wollen wir sie dann umsetzen. Also – weiter gehts. 

Nur wenn wir ALLES neu denken, können wir die neuen Möglichkeiten nutzen.

Damit das funktioniert, ich sprach ja oben von 80% unseres Alltags die sich verändern werden, brauchen wir natürlich auch neue Jobs. Zum Beispiel einen Algorithmen-TÜV, der in regelmässig Abständen checkt, ob die eingesetzten Algorithmen okay sind, ob sie vielleicht Fehler haben, unbewusst diskriminieren und was auch immer. Wir brauchen generell auch Regelungen wie Digitalisierung, KI etc. eingesetzt werden kann. Wir fahren ja auch nicht mit 350 km/h durch die Innenstadt obwohl es technisch geht. Aber das meine ich: neu denken. Komplett. Denn digitales ermöglicht so grundsätzlich andere Strukturen, dass wir mit den bisherigen Gefügen nicht mal im Ansatz ein langfristig sinnvolles Konstrukt schaffen.

Natürlich fällt uns das schwer – aber die Alternative wird noch schwerer.

Wir tun uns mit der Abkehr von der industriellen Gesellschaftslogik schwer. Wir blicken seit den Wirtschaftswunderjahren auf eine industrielle Epoche zurück die viel Wohlstand (zumindest für viele) gebracht hat. Die sogar im Kern das Herz unserer Gesellschaft stellt. Aber die müssen wir jetzt aufgeben. Es nützt nichts. Abbrechen, neu denken. Sonst wird das nichts. Denn mit Digitalisierung kommen völlig neue Möglichkeiten. Die, wenn sie falsch eingesetzt werden, bestehende industrielle Strukturen, wie derzeit 5 weltumspannende Konzerne, bald mächtiger machen, als die gesamte Weltpolitik. Nichts gegen das was diese Konzerne tun, das ist schon in Ordnung, tolle Lösungen. Aber wenn wir digital denken “würden” stecken da noch weitaus mehr Möglichkeiten drin. Demokratischere.

Diese demokratischeren Lösungen müssen wir heraus arbeiten. Schon, weil die Menschen, wo immer sie auch sind auf der Welt, das erwarten. Wir müssen ihnen zeigen: hey, es geht uns nicht darum unsere Macht zu erhalten, sondern darum Eure Lebensqualität zu steigern. Und zwar von allen. Auch denen, an die ihr jetzt gerade nicht denkt. 

Ein neues reines System, eine Übergangszeit und los gehts.

Und, ganz wichtig noch: wir brauchen ein neues reines System. Wir müssen das von Null auf denken, sonst bauen wir zu viel Ballast mit ein. Zur Einführung gibt es dann natürlich KEINEN harten Cut und wir starten einfach neu. Also braucht es eine Übergangsphase. Die darf aber nicht 30-50 Jahre dauern und am besten noch für jede Branche einzeln verhandelt werden. 10 Jahr für alle – Punktum. Wer es schneller schafft bekommt Boni. Nicht andersrum. 

Und wir sollten uns mit dem Denken beeilen. Sonst kippt das bestehende System irgendwann. Dann ist das mit den bestehenden Machtgefügen übrigens auch vorbei. Aber unkontrolliert. Das will keiner. 

Lasst uns das anfangen.

Soweit lassen wir es nicht kommen. Wir denken ab jetzt anders und setzen diese Gedanken zum Wohle aller Menschen auf diesem wundervollen Planeten um. Die Digitalisierung gibt uns unglaubliche Potenziale in die Hand. Lasst uns damit etwas Positives denken (Negatives ist doof, das will keiner) und dann Perspektiven für eine Zukunft öffnen, zu der Menschen auch hin wollen.

Die Zukunft denkt anders. Denken wir mit!

Max

Anfragen zu Vorträgen, Workshops, Beratungen am besten an anfragen@maxthinius.de

Foto: Dierk Kruse

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