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Was gute Bildung so wertlos macht!

Schulen und Hochschulen alleine werden für gute Bildung nicht mehr reichen.

Die Vorstellung, dass wir gute Bildung gestalten und kontrollieren können ist vorbei. Das werden wir weder über die Institutionen der Schulen und Hochschulen schaffen, schon gar nicht über die Ministerien. Daten, Informationen und Eindrücke sind überall und können schon längst nicht mehr kanalisiert werden. Dazu ist das Tempo und die Menge der Informationen viel zu groß.

Bildung zu gestalten und zu kontrollieren ist ein tiefe industrielle Idee. Für die in dieser Erzählung genormten Prozesse und Strukturen macht es Sinn Menschen „zu schaffen“ die in dieses Ideal hinein passen. Sprich: wenn einer mit BWL-Wissen aus dem System heraus fällt, macht es Sinn jemanden mit möglichst identischem Wissen, mit einem kleinen aktuellen Update, schnell nachzuschieben. Sich ständig wiederholende Abläufe, eine recht langsame Innovationskurve und große zentrale Strukturen sind optimal für solch ein industrielles System und die dazu gehörige Bildung. Auch Noten machen darin Sinn, findet die Bewertung des Menschen doch immer in Bezug auf die mögliche System-Leistung für die Industrialisierung statt: „Du schaffst Wert, also bist Du was wert!“ Wir haben diese Idee der Industrialisierung so tief in unserer Gesellschaft verinnerlicht, dass wir sogar schon denken Industrialisierung ist gleich Gesellschaft. Ein meiner Meinung nach großes Missverständnis, denn Gesellschaft ist so viel mehr als ein in Werte zu packendes industrielles System.

Jetzt leben wir ohnehin in der Digitalität. Die großen zentralen Strukturen, die noch auf der Idee der Dampfmaschine basieren, fallen zunehmend auseinander. Wir erkennen, dass wir Städte in der heutigen Form nicht mehr brauchen und wir haben schmerzhaft gelernt, dass Informationen überall liegen. Schmerzhaft, weil wir wenigen Unternehmen gestattet haben diese Informationen zu sammeln, zu Daten zu transformieren und sie uns dann wieder zurück zu verkaufen. Das sind klassische Anfängerfehler im Umgang mit den Möglichkeiten einer neuen Epoche: wir erkennen zwar die neue Technologie, setzen sie aber im altbekannten Umfeld um. Wir vergessen die Strukturen zu ändern und sie den neuen möglichen Lebensmustern anzupassen.

Wir können also nicht ernsthaft glauben, dass wir mit einer industriellen Idee von Bildung irgendetwas in der Digitalität erreichen können! Wir steuern gerade in eine Welt, in der sich rund 80% unserer alltäglichen Strukturen ändern werden. Schon heute merken wir einen kulturellen Wandel – gerade bei den jüngeren Zielgruppen X, Y und Z. Sie glauben dem industriellen Modell nicht mehr. Mehr als Hälfte der unter 45-jährigen möchte nicht mehr für ein Unternehmen arbeiten, dass keinen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. Die industrielle Gewinnmaximierung interessiert diese Menschen nicht mehr. Sie fragen immer auch nach dem gesellschaftlichen Nutzen. Sämtliche Statussymbole und Verhaltensmuster werden in Frage gestellt. Auch haben diese Zielgruppen längst begriffen, dass weder für Ihre Altersvorsorge, Ihre Rente, Pflege, was auch immer gesorgt ist – schlichtweg, weil sie spüren, dass die bestehenden Systeme in der neuen Ordnung der Digitalität nicht mehr funktionieren.

So wie wir uns damals mit Beginn der Industrialisierung in Gewerkschaften organisiert haben um für Sozialgesetze zur Arbeit an der Dampfmaschine zu kämpfen, wie wir Versicherungen erfunden haben, das Bankgeld und sogar Marken, da wir nicht mehr sahen wie auf Nachbars Feld die Produkte wuchsen, so suchen gerade die jungen Zielgruppen heute danach wie sie die Möglichkeiten der neuen Welt mit Ihrem Alltag vernetzen müssen – in allen Lebensbereichen. 

Ihr Wissen ziehen sie längst auch aus unterschiedlichen Quellen. Eine Schüler:in zieh heute schon mehr als 50% ihres Wissens aus anderen Quellen als der Schule. Das ist nicht nur das Internet. Praktisches Lernen im Leben ist genauso wichtig. Und „eigene Lehrer:innen“ finden diese Zielgruppen überall. Sie nennen sie Mentori:innen. Und dabei geht es nicht einmal um die reine Wissensaneignung, sondern den Austausch darüber wie man Zukunft überhaupt gestalten kann. Das dazu notwendige Wissen kommt aus unterschiedlichsten Datenquellen. Und richtig: sogenannten künstliche Intelligenz wie ChatGPT hilft dieses Wissen zusammen zu stellen. Denn bei den neuen Datenmaschinen handelt es sich um sogenannte Large-Language Modelle. Die können halt alle Sprachen: also nicht nur Englisch, Deutsch etc. sondern auch DNA, verschiedene genetische Codes, Sensoranalysen, Blutwertdaten, WiFi-Protokolle, Wirtschaftsdaten etc. und geben sie einfach in der Sprache aus, die dem Anwender gerade am nächsten ist.

Es geht also überhaupt nicht mehr um Wissensvermittlung in der Digitalität. Es geht auch nicht mehr darum, dass wir Wissen im Kopf speichern müssen. Ja klar, einige Grundlagen natürlich, aber Wissen an sich hat sich verändert. Es gibt immer weniger allgemeines Wissen, dafür umso mehr Situation bezogenes Wissen. Das braucht man vielleicht nur ein mal, vielleicht öfter, dann macht man sich einen Marker oder merkt es sich. Aber das ist von Mensch zu Mensch vollkommen unterschiedlich. Wir leben einfach nicht mehr in einem großen zentralen System, sondern in einem System aus polyzentralen Einheiten, die sich nach Bedarf und sehr flexibel miteinander vernetzen können. Dabei wissen die jungen Zielgruppen, dass sie selbst nicht alles wissen können und müssen. Viel wichtiger ist ihnen dafür eine klare Idee. Die macht vielleicht 20 Prozent aus. Das weitere notwendige Wissen lassen sie sich aktuell vom Leben liefern, weil sie erkannt haben, dass hier viel mehr aktuelle Informationen lagern, als sie selbst vorhersehen könnten. Warum sollten sie sich also damit beschäftigen in immer gleichen Strukturen Wissen anzueignen.

Die Welt ist voller Informationen. Technologien wie ChatGPT (und viele andere) helfen uns diese Informationen zu nutzen. Die Deutungshoheit dürfen wir nicht einzelnen Unternehmen überlassen – das ist industrielles Denken und Struktur. Vielmehr müssen wir ein Bildungssystem – nein, der Begriff ist schon falsch – einen Bildungsgedanken formulieren, der Menschen dazu befähigt ihren Zugang zu Informationen einzuschätzen, sich selber Ziele zu stecken, kollaborativ mit anderen zu vernetzen. Der heutige Beruf der/des Lehrer:in ist damit in vielen Teilen der persönlichen Entwicklung perdu. Wir brauchen Sie um Grundlagen zu vermitteln. Später braucht es zunehmend Mentor:innen die individuelle Möglichkeiten und Erkenntnisse fördern und helfen sie umzusetzen. 

Damit lernen wir wieder mehr vom Leben, von den Möglichkeiten die sich uns bieten, statt das wir versuchen (wie in der Industrialisierung) bestimmte Situationen zu erschaffen in denen wir unser Erlerntes zur Geltung bringen zu können. Wir brauchen selber eine aktive Idee davon was wir wollen und dann die Fähigkeit die zur Umsetzung notwendigen Menschen, Mittel, Strukturen im Leben zu erkennen, zu moderieren und zu modellieren. 

„Gute Bildung“ wie wir sie heute definieren ist in der Digitalität komplett wertlos. Ebenso die Strukturen dahinter die sich dafür einsetzen, dass sie so bleibt wie wir sie kennen. Einfach, weil es zukünftig keine Industrialisierung mehr gibt. Aber: es gibt gerade bei den Hochschulen (weniger bei den Universitäten) viele neue Ideen wie Bildung aussehen könnte. Auch einige Schulen sind schon weiter. Am weitesten sind die, die sich überlegen: was braucht es für Kompetenzen um in der Digitalität erfolgreich sein Leben gestalten zu können. Das hat NICHTS mit iPads in Schulen zu tun. Dieses Wissen können wir meinetwegen auch auf Schiefertafeln vermitteln. Die Technologie brauchen wir erst, wenn wir eine Idee haben, was wir eigentlich wollen vom Leben, was uns wichtig ist. Dann kann sie uns helfen Gedanken zu vernetzen und Informationen in Form von Daten bereit zu stellen. Was wir heute noch als Bildungsinstitutionen kennen werden zukünftig Mentoren sein. Lernen werden wir überall, dabei helfen werden uns Schulen und Hochschulen – aber eher als Räume in denen wir die verschiedenen Eindrücke diskutieren und viele individuelle Wege finden. Denn es gibt nicht nur „die eine“ Zukunft. Das ist sehr individuell und kann sich jederzeit neu vernetzen. Schon deshalb müssen wir Bildung nicht nur neu denken und umsetzen, sondern die ganze Idee von Bildung in einen neuen gesellschaftlichen Kontext stellen.

Der souveräne Zugang zu den eigenen Daten: ein Grundrecht wie Zugang zu Wasser.

Menschen müssen die Souveränität über ihre Daten haben – als Grundrecht.

Was ist eigentlich eine „Date“?

Und warum ist das ein Problem?

Gibt es „Daten“ in der Einzahl überhaupt? Und wenn ja, was ist es dann? Gängig ist die Definition: „Daten sind Informationen, die in eine lesbare binäre digitale Form umgewandelt worden sind“. Und genau das ist ein Problem.

Denn mit dieser Definition gehört das Urheberrecht an Daten demjenigen, der die Informationen „lesbar“ gemacht hat – nicht aber demjenigen der sie im Alltag erzeugt hat. Also heute sehr wenigen großen Unternehmen. Wie es dazu kam ist aus unserem industriellen Denken heraus absolut nachvollziehbar, denn wir konnten uns die Vielfalt an Daten die in unserem Alltag entstehen überhaupt nicht vorstellen. 

In der Digitalität können über die Kombination einzelner Daten aber so genaue Rückschlüsse über einzelne Individuen erzeugt werden, dass ganze Identitäten, Geschäftsmodelle oder Produkte rekonstruierbar sind: Daten und Informationen werden damit faktisch „eins“. Das perfide dabei: die Übersicht über die Daten der Person hat nicht die Person selber, sondern Dritte, die lediglich die von dieser Person generierten Daten lesbar gemacht haben. Die Person (das Produkt, Unternehmen etc.) haben selber nicht den Zugriff auf diese Daten. Und noch perfider: das Unternehmen was die Informationen einzelner Personen etc. nutzt, kann damit Geld verdienen, die Person selber aber nicht.

Mit künstlicher Intelligenz (KI) ist das Problem auf die derzeitige Spitze getrieben: hier werden die lesbar gemachten Informationen (Daten) einzelner Individuen, Produkten, Regionen, Organisationen genutzt um damit – ohne das Wissen des eigentlichen Urhebers – Zusammenhänge darzustellen, Inhalte zu erstellen und sogar bezahlte Dienstleistungen zu erbringen – oder auch kognitiv individuell aufbereiteten Content auf einzelne Personen zurück zu spielen, was sie sehr schnell beeinflussbar macht.

Wenn wir die Digitalität wirklich sinnvoll umsetzen wollen, brauchen wir eine neue Definition des Urheberrechtes von Daten in dem sie Souveränität (wieder) auf den Menschen, das Unternehmen etc. übergeht.

Die digitale Gesellschaft: Folgen für Wirtschaft, Arbeit und Zusammenleben

Die Herausforderungen und Chancen einer digitalen_Gesellschaft – in einer optimistischen Sicht. Im Kern geht es darum: die Digitalisierung kommt dem „Menschlichen“ deutlich näher als die Industrialisierung – wenn wir sie richtig einsetzen. Und viele weitere spannende Inhalte.

Welche neuen Möglichkeiten setzt Digitalisierung in unserer Gesellschaft frei? Durch welche Technologie und welche Strukturen?

  • Warum können wir nicht weiter machen wie bisher? Warum bringt neu denken aber gleich so viel mehr an Möglichkeiten?
  • Eins können wir in Deutschland besonders gut: Ethik und Digitalisierung. Das kann ein Wettbewerbsvorteil werden.
  • Unser Wechsel von zentralen in polyzentrale Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen.
  • Was kann künstliche Intelligenz, wenn wir sie in neuen Strukturen richtig anwenden?
  • Was sind meine Daten eigentlich wert? Und: wer sollte sie besitzen?
  • Um das alles umzusetzen müssen wir lernen andere Kompetenzen auszuprägen als die, die wir für die Industrialisierung genutzt haben.
  • Die Digitalisierung kommt uns menschlich näher als die Industrialisierung
  • Sind wir in Deutschland so abgeschlagen wie alle immer behaupten?
  • Wachstum – ja, wir können das neu definieren.

Das alles und noch viel mehr im großen Interview im Businesstalk am Ku-Damm, organisiert von der der CSA. Viel Spaß und gerne Eure Kommentare und Anregungen direkt unter dem Video oder hier im Chat.

#futurologe #Zukunft #neudenken #Zukunftsforscher 

Warum Meta nicht das Metaverse ist

Erinnern wir uns noch an AOL? Das Unternehmen das damals das Internet vor dem Internet erfunden hat. Unser Bobbele war schon drin. Ein vermeintlich „sicherer“ Raum, da das eigentlich Internet ja so gefährlich ist. Und wir haben damals da auch reingeschaut – aber nicht lange. Denn das richtige Internet war viel offener, mit viel mehr Möglichkeiten versehen und vor allem demokratisch – wenigstens in der Grundidee – und wollte uns nicht permanent irgendwas verkaufen. 

AOL hatte seinerzeit versucht das Internet zu besitzen. Einen Marktplatz zu schaffen und die besten Orte darin zu vermieten. Meta und ein paar Kolleg:innen versuchen das heute auch wieder. Wir dürfen lustige Avatare basteln und natürlich die besten Grundstücke kaufen. Und dann setzen wir uns am besten noch eine Virtual-Reality Brille auf und die Welt wird gut. Und Meta versucht mit der Änderung des Unternehmensnamens den Besitzanspruch zu manifestieren: nur hier, das echte Metaverse. Ganz ehrlich, da war Second Live schon weiter.

Der eigentlich Sinn des Metaverse ist ein ganz anderer: die Weiterentwicklung des Web. Der sichere Umgang mit Daten. Daten, die wir dann nicht mehr wie Blutspender großen Unternehmen spenden sondern in eigenen Datensilos verwalten, selber freigeben und anderen zur Verfügung stellen können. Diese Silos bieten die Basis für einen zukünftigen Austausch mit anderen Menschen. Nicht mehr die Plattformen (auch Intermediäre). Daten sind in der Lage sich selbst zu suchen und zu finden. Wir vernetzen uns selbst mit Herstellern von Produkten. Eine völlig neue Web-Suche wird Einzug halten. Basierend auf Daten, nicht mehr auf Suchbegriffen. 

Die damit einhergehende Datenautonomie ist zudem wichtiger Bestandteil zukünftiger Demokratien. Denn wir generieren, ob wir wollen oder nicht, immer mehr Daten. Es wird soweit kommen, dass alles was wir in der Realität unternehmen in der Digitalität einen Daten-Zwilling haben wird. Und möchten wir wirklich, dass nicht wir, sondern irgendjemand anderes darauf den primären Zugriff hat? Das kann und darf nicht passieren.

Tim Berners-Lee, dem Erfinder des Internet ist das ebenfalls bewusst. Und deshalb tritt er für eine Neuordnung des Internets ein. Wir schaffen hierbei mit dem Metaverse eine sicherer Austauschplattform für Informationen/Daten an der jeder Mensch partizipartieren können muss. Einige unserer Daten werden wir dabei der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Zum Beispiel um Krankheiten zu vermeiden, die Verbreitung von Seuchen einzudämmen oder eine bessere lokale wie gleichzeitig globale Wirtschafts- und Lebensqualität zu schaffen. 

Das ist die Vision, Idee und Möglichkeit des Metaverse: eine Weiterentwicklung des Internets um die Realität weithin sinnvoller gestaltbar zu machen. Okay, damit das passiert müssen wir auch umdenken. Und da sind wir bei einem ganz wesentlichen Punkt: wir alles sind industriell sozialisiert. Und so sind übrigens auch die großen Internetriesen keinesfalls reine Digitalunternehmen, sondern Unternehmen industrieller Struktur, die digitale Technologien „für sich“ nutzen. Daraus kann man ihnen keinen Vorwurf machen, denn wir unterstützen das, da wir uns als industriell sozialisierte zunächst keine Gesellschaftsform in der Digitalität vorstellen können. Das ist auch schwierig, denn damit diese neue Gesellschaft funktioniert, muss sich ja nicht nur das Internet ändern, sondern auch die Idee von Gesellschaft: wie wir leben, arbeiten, wie Politik funktioniert, unser Steuersystem, was Währung bedeutet und wie sich ihr Wert bemisst (vielleicht integriert er über Daten soziale wie ökologische Nachhaltigkeit), das Gesundheitssystem, die Frage nach den Werten, eine Weiterentwicklung des Glaubens und und und. 

Mit der Struktur des Metaverse aber werden diese neuen Möglichkeiten zur Gestaltung der Digitalität erst möglich. Denn sie garantieren, dass nicht Einzelne die Macht über alle Daten haben, sondern wir ein zunehmend ein dezentrales Steuerungssystem der verschiedenen Gesellschaften auf unserem Planeten haben und diese sogar zunehmend miteinander verbinden können. 

Das ist ein bisschen so wie die Erfindung der Dampfmaschine. Sie wurde erst durch das Sicherheitsventil wirklich sicher und sinnvoll. Zudem mussten wir, damit die Gesellschaft drum herum funktioniert, auch die Art wie wir arbeiten überdenken. Wir mussten Gewerkschaften erfinden, die für Sozialgesetze kämpfen, neue Arbeitszeiten, der Begriff Freizeit wurde geschaffen, das Familienleben (im Vergleich zur Agrarwirtschaft) neu strukturiert, neue Bildungssysteme geschaffen. Wir haben Versicherungen erfunden, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Banken, das Bankgeld und dazu ein Werteverständnis einer industriellen Familie, Beziehungen und gesamten Gesellschaft.

All das müssen wir jetzt auch wieder. Je schneller wir dabei die neuen Möglichkeiten des Metaverse nutzen, desto schneller gelingt der Umbau. Desto weniger Verluste fahren Unternehmen, Privathaushalte und gesellschaftliche Strukturen ein. Aber wir müssen anders denken lernen. Mit den bestehenden industriellen Mustern kommen wir nicht weiter. Die Veränderungen sind dabei durchweg positiv. Wir müssen also keine Sorge haben. Wir müssen nur aufpassen, dass nicht Einzelne versuchen das Metaverse zu besitzen, wie es derzeit verschiedene Konzerne mit dem Internet und Handelsstrukturen versuchen. Aber das bekommen wir hin – denn die Zukunft kommt ja nicht, sie wird gestaltet. Von niemand anderem als uns. Auch das Metaverse gehört dazu.

Übrigens ist es ganz egal, ob wir Metaverse, Web 3.0, Betterverse oder wie auch immer sagen. Der Begriff Metaverse stammt nur aus einem Sci-Fi Roman – mit übrigens bösem Erwachen am Schluss. Aber das wollen wir ja nicht. Und deshalb denken wir jetzt neu.

Die Zukunft beginnt jetzt!

Wir alle haben Sehnsüchte! Sehnsüchte nach einer besseren Zukunft, einem besseren Leben. Und wir wünschen uns, dass diese Sehnsüchte sich erfüllen – eines Tages. 

Uns ist oft nicht bewußt, wie nah wir an der Erfüllung dieser Sehnsüchte sind. Oft hindert uns daran unsere industrielle Sichtweise auf die Welt, in der wir uns selbst in große Systeme einbinden und uns von ihnen abhängig machen.

Das digitale Zeitalter kann da Abhilfe schaffen, denn die Strukturen im Digitalen sind weniger zentral als polyzentral und können viel besser von uns perönlich und individuell gestaltet werden – wenn wir anders denken lernen.

Hier ein Auszug aus dem aktuellen polis Magazin in dem es um Sehnsüchte aus verschiedenen Blickwinkeln geht. Es lohnt sich Sehnsüchte zu haben – und zu leben!

Erschienen im polis Magazin für Urban Development, Ausgabe SEHNSÜCHTE 02/2022 

#futurologe #zukunft #neudenken #sehnsucht #polis #urban #leben #event #zukunftsforscher #jetzt 

So gestalten wir Zukunft!

Wisst Ihr was richtig Spaß macht: mit jemandem, der in der Vergangenheit Zukunft gestaltet hat über die Möglichkeiten zu sprechen die wir heute haben um Zukunft zu gestalten. Ich hatte eine Stunde lang Gelegenheit dazu.

Ein paar generelle Inhalte aus dem Gespräch (sehr verkürzt):
• Die Vergangenheit war nicht besser!
• Wer sich menschlich verhält, hat die besten Chancen Zukunft zu gestalten.
• Wer keinen Humor hat, sollte zuhause bleiben.
• Uns mit Frohsinn auf neue Möglichkeiten zu stürzen bringt uns weiter als an aktuellen Problemen zu verharren.

Und ein wenig politisch wurde es auch (ebenfalls sehr verkürzt):
• Wir haben die Deutsche Einheit geschafft – dagegen sind die heutigen Probleme nicht klein, aber mindestens so gestaltbar.
• Russland könnte in Kollaboration mit dem Westen seine Wirtschaft umbauen – der vermutlich stärkste Motivator den Krieg zu beenden.
• Wir haben mit dem Euro und der Nato ein starkes Bündnis in Europa geschaffen, was besser wird je mehr wir Kollaborieren.

Es gab noch unendlich viel weitere spannende Inhalte und Insights, vor allem wenn man sie in einem kompletten Zusammenhang erlebt.

Herzlichen Dank Dr. Theo Waigel

(Übrigens: die Ironie des zufälligen Bildes! Im Hintergrund ist stets ein kleiner Notausgang aus den Katastrophen der Welt – positives Denken und Handeln!)

Danke auch an Garbe Immobilien-Projekte GmbH sowie Christopher Garbe und GARBE Institutional Capital für die Umsetzung der #Vordenkerkonferenz und an Feldhoff & Cie. GmbH für die Organisation.

futurologe #zukunft #neudenken #politik #TheoWaigel #Immobilien #Wirtschaft #Event #Talk Paul Jörg Feldhoff Simone Ulmer Sandra Poertner

Werden wir zukünftig noch Innenstädte und Einzelhandel haben?


Soeben ist die aktuelle Verbraucherstudie des bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V.) zum E-Commerce erschienen. Sie bietet keine wirklichen Überraschungen, außer das, nach langem langem Anlauf, nun endlich der Lebensmittelhandel ebenfalls spürbares Wachstum im E-Commerce erhält. Das ist auf die Pandemie zurück zu führen, wie auch ein Teil des gesamten Wachstums des E-Commerce mit rund 20%. 

Hier gehts direkt zum Radio-Beitrag in Deutschlandfunk Kultur.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/versand-vs-einzelhandel-die-shopping-zukunft-wird-hybrid-dlf-kultur-525bc92f-100.html

Was heißt das jetzt für die Innenstädte?

Für die nächsten Jahre wird uns dieses Phänomen des Online-Wachstums noch beschäftigen. Vor allem, da die Innenstädte durch die Pandemie sehr viel schneller runter fahren. Viele Innenstädte oder Einkaufszentren haben bis zu 70% Umsatz verloren seit Beginn von Covid. Der kommt nicht wieder. Gleichwohl werden zwei Dinge sich zukünftig ändern. Und das ist durchaus positiv – auch für die Innenstädte.

Die Verteilung wird weniger zentral auf einzelne große Player verteilt sein, sondern in eine größere Breite gehen. Dabei kommen zunehmend lokale Anbieter zum Zuge, die aufgrund immer kostengünstigeren Open-Source und System-Software immer schneller und zuverlässiger ihre Shops aufsetzen können.

Auf eine Sicht von 4-10 Jahren noch interessanter finde ich allerdings die kommende Entwicklung in Städten. Dort wird es eine neue Form des Einzelhandels geben. 

Innenstädte wie wir sie heute kennen sind allerdings für immer Geschichte. Hier wird man neue Strukturen entwickeln müssen die den zentralen Bereich einer Stadt wieder attraktiv machen. Das geht nicht ohne Wohnbereiche, Kultur und kleine Geschäfte. Einige Städte wie Mannheim und Kassel haben da durchaus innovative Konzepte. Aber auch Städte wie Köln, Bonn, Berlin, Ravensburg und Kiel setzen hier an. Grundidee sind zwei. Zum einen geht man von den Innenstädten wieder in die einzelnen Stadtviertel. Dort wo früher die kleine Einkaufsstraße war, entsteht sie zunehmend wieder. Mit vielen kleinen Geschäften und günstigen Mieten. Neben dem Einzelhandel kommt hier das Handwerk, mit digitaler Unterstützung, neu zurück. So gibt es inzwischen ein Netzwerk aus über 35.000 Tischlern, die alle über eine digitale Produktionsmaschine verfügen (da sie nur noch ein Zehntel kostet, verglichen mit Preisen von vor sechs Jahren) und beginnen für große Möbelketten die heute oft in Asien lokalisierte Produktion lokal in kleinere Städte zu holen. Dabei können die bisherigen Standardregale sogar leicht individualisiert werden, zum Beispiel in der Breite angepasst. Denselben Trend gibt es auch im Textilbereich, bei Schmuck und sogar im Automobilbau. Im Prinzip kann in einer etwas größeren Garage heute mit ein paar Robotern ein Auto gebaut werden. 

Dieser positive Trend trifft nicht nur Metropolen, sondern zunehmend auch Mittelstädte. Hier ist sogar ein deutlich stärkeres Wachstum zu vermuten in den nächsten Jahren. Für viele dieser Städte heißt das, mit zunehmender Attraktivität und Möglichkeiten sein Leben dort hinsichtlich Arbeit und Lebensqualität neu zu gestalten: mehr Zuzug aus den Metropolen. Hier wird sich der Zuzug ab 2025 spätestens entspannen.

Der Handel wird in dieser neuen Situation ebenfalls lokalere Wertschöpfungsketten ausbilden. Das Ziel ist, dass innerhalb von 15 Minuten von der Haustür, der gesamte Versorgungsbedarf erfüllt werden kann. In eben diesen kleinen Stadtteil-Einkaufsvierteln, vielleicht sogar mit einer wiederbelebten Stadtteil-Hauptstraße. Sollte es Produkte hier nicht geben, entstehen langsam aber sicher lokale Möglichkeiten diese Produkte online im Nachbar-Stadtviertel zu bestellen und liefern zu lassen. Oder, wenn es dort nicht verfügbar ist, in der Nachbarstadt. Die Zeit der großen internationalen Plattformen wird hier eine lokale Konkurrenz bekommen, die eine Mischung aus Erlebnis, Komfort und Lebensqualität bietet. Die in der Summe vor allem das Lebensumfeld aufwertet und die großen Player, wenn sie sich nicht integrieren, doch seht stark herausfordern wird. Zudem kommen ja noch weitere neue Technologien wie Blockchain, Smart-Contracts und nicht zuletzt ab spätestens 2026 ein digitaler Euro. Mit ihm werden neue Möglichkeiten geschaffen lokale Strukturen zu unterstützen und Warenflüssen sowie die Orte an denen Wertschöpfung entsteht, sichtbar zu machen. Im Endeffekt heißt das, dass es die intermediären Plattformen zunehmend weniger braucht, da die persönlichen Algorithmen von Menschen und Produkten sich auch ganz prima ohne diese finden werden.

So wird es also keine Innenstädte mehr geben wie bisher, aber in neuer spannender Form. Dazu mehr dezentrale Einkaufs- und Lebensmöglichkeiten in den Stadtteilen. Die Stadt wird zukünftig nicht mehr das Funktionieren industrieller Prozesse, sondern die Lebensqualität der Menschen im Fokus haben. Ein Trend der weltweit, vor allem in Europa zu beobachten ist. 

Idealer Weise werden sich Gesetze, die derzeit sehr zugunsten zentraler industrieller Systeme gefasst sind, zukünftig mehr und mehr auf die neuen dezentralen Strukturen und digitale (Klein-)Unternehmen ausrichten. Damit entsteht weltweit in Städten eine neue Lebens- und Wirtschaftsqualität und der E-Commerce wird nicht länger als Vernichter der Innenstädte gesehen, sondern sich lebendig integrieren. 

Die Zukunft denkt anders!

Die Zukunft denkt anders! Donnerstag, 18. November live auf dem Campus Symposium , der internationalen Wirtschaftskonferenz in #Iserlohn. Es geht um Themen der Nachhaltigkeit, Wirtschaft, neuer Arbeit und natürlich einer neuen #Lebens_und_Wirtschaftsqualität mit den vielfältigen neuen Möglichkeiten der #Zukunft. 

Mit auf dem Podium #Joschka_Fischer, #Sigmar_Gabriel, #Sarah_Wiener und weitere spannende Gäste mit Meinungen!

Mehr Informationen und die Möglichkeit dabei zu sein findet Ihr unter: https://campus-symposium.com 

#futurologe #zukunft #digital #wirtschaft #arbeit #leben #neudenken